Faustball-Krimi in der Knittlinger Sporthalle: Erster Heimsieg für Hohenklinger Bundesliga-Faustballer gegen den TV Vaihingen nach nervenaufreibender Verlängerung – am Freitagabend Niederlage in Offenburg
Das war wahrlich ein Faustball-Krimi, den rund 150 am Ende begeisterte Besucher am Samstagabend in der Knittlinger Sporthalle erleben bzw. durchleben durften. Denn erst in der Verlängerung des neunten und ent-scheidenden Satzes und nach einer Spielzeit von knapp zweieinhalb Stunden konnten die Bundesliga-Faustballer des TV Hohenklingen gegen den Lokalrivalen vom TV Vaihingen den Sack zumachen und mit 5:4 (11:8, 7:11, 8:11, 11:9, 11:3, 7:11, 13:11, 3:11 und 13:11) nicht nur ihren ersten Sieg im neuen Jahr, sondern ihren ersten Heimsieg in der ersten Bundesliga überhaupt einfahren.
Gleichzeitig konnte man damit auch nach sieben Niederlagen in Folge den Negativlauf bremsen. „Wir dürfen jetzt wieder zuversichtlicher in die Zukunft schauen“, so ein sichtlich erleichterter TV-Abteilungsleiter Bernd Wenzdorfer. Doch so richtig veredeln kann...
... man diesen Erfolg jetzt am kommenden Samstag, wenn um 19.00 Uhr Schlusslicht TV Stammheim in der Knittlinger Sporthalle zu Gast sein wird. Gegen dieses Team konnte der TV Hohenklingen gleich zu Auftakt seinen ersten und bislang einzigen Sieg einfahren. „Gegen Stammheim müssen und eine Woche später in Calw sollten wir gewinnen, um die Klasse erhalten zu können“, so Wenzdorfer.
Gegen den Tabellenfünften TV Vaihingen begannen die Hohenklinger Faustballer überaus konzentriert. Schon nach zehn Minuten hatte man den ersten Satz mit 11:8 gewonnen. Doch unerklärliche Schwächen vor allem im TVH-Angriff brachten die Gäste dann schnell in die Spur. Mit 7:11, nach zwischenzeitlichem 2:8 Rückstand und 8:11 (nach Aufholjagd zum 6:6) gingen die Sätze zwei und drei an die ehemaligen Kreisstädter. Die danach folgende zehnminütige Pause schien den Gastgebern besser bekommen zu haben, denn plötzlich funktionierten auch komplizierte Angriffsschläge von Michael Krauß und Alexander Thau, wobei Letzterer einige Male auch mit gekonnten Blocks punktete. Nach einem zwischenzeitlichen 6:8 Rückstand konnte der TVH den vierten Satz mit 11:9 gewinnen und sah sich in Satz fünf gegen jetzt auch etwas deprimiert scheinenden Vaihinger mit 11:3 bei jetzt eigener 3:2 Führung schon auf der Siegerstraße. Doch weit gefehlt. Im sechsten Durchgang fingen sich die Gäste wieder und marschierten über 7:2 und 9:6 mit 11:7 zum erneuten Satzausgleich. Der erste Krimi dann im siebten Satz, bei dem sich zunächst kein Team absetzen konnte. Doch plötzlich stand es 8:6 für den TVV. Doch mit Nervenstärke und lautstarker Unterstützung des eigenen Anhangs konnten Kapitän Michael Krauß und seine Kameraden das Ergebnis drehen und hatten bei 10:9 erstmals Satzball. Die Vaihinger indes wollten sich nicht so leicht aufgeben, denn auch ihr überragender Schlagmann Kolja Meyer hatte so einiges in Petto. Mit 10:11 lag der Vorteil plötzlich auf Seiten der Gäste. Doch auch diese konnten den Sack nicht zumachen. Dem von den Fans auf der Tribüne umjubelten Ausgleich folgten dann zwei weitere Punkte für den TVH zum 13:11 und der erneuten Führung für den TV Hohenklingen. „Wenn wir diesen Satz gewinnen“, so hatte sich Bernd Wenzdorfer zuvor schon zuversichtlich gezeigt, „dann gewinnen wir auch das Spiel.“
Doch es sollte zunächst wieder anders kommen. Im achten Satz gelang den Fauststädtern so gut wie gar nichts. Nach 0:3 und 2:6 ging dieser mit 3:11 zum 4:4 wieder an die Gäste. Den Fans schwante jetzt schon Böses. Der neunte Satz musste die Entscheidung bringen. Auch hier wechselte die Führung zunächst hin und her, kein Team konnte sich entscheidend absetzten. Doch plötzlich hatten die Vaihinger beim 10:9 Matchball. Nervenstark konnte der TVH ausgleichen und jetzt seinerseits mit 11:10 in Führung gehen. Doch auch diese reichte nicht. Erst nach dem 11:11 lag das Glück dann auf Seiten der Gastgeber, die jetzt zwei Punkte in Folge machen und damit das hart umkämpfte Match endgültig für sich entscheiden.
Am Tag zuvor lief es allerdings nicht so gut für den TV Hohenklingen. Beim FBC Offenburg musste man nach eher durchwachsener Leistung eine 2:5 (1:11, 11:9, 11:7, 8:11, 8:11, 6:11 und 4:11) Niederlage einstecken. „Während wir im ersten Satz überhaupt nicht auf dem Feld waren“, so der enttäuschte Abwehrchef Marco Kühner, „lief es danach etwas besser“. Allerdings nur kurzfristig, als der TVH sogar mit 2:1 in Führung gehen konnte. Doch dann übernahmen die Gastgeber gegen eine immer mehr abbauende TVH-Formation eindeutig das Kommando und gewannen die nächsten vier Sätze nahezu ohne Gegenwehr relativ souverän.
Der TVH spielte am Samstag mit Bastian Dangel, Moritz Höckele, Michael Krauß, Alexander Thau und Tim Störkle.
Am Freitagabend war Marco Kühner für Tim Störkle mit von der Partie.
Text/Bilder: rha
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